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Ein Scooter für Sonja


Sonja, vor 2 Jahren zu Schotterblume gekommen, trotz eigenem schrecklichen traumatischem Schicksal, das ihr eine unheilbare Krankheit übertrug, die sie zu all den elenden Schmerzen vor einigen Monaten ihre Haare verlieren ließ und was natürlich viel schlimmer ist, sie Monat für Monat auf eine unausweichliche und vollkommene Lähmung der Beine hinschiebt, ist Sonja dennoch oder gerade deswegen für uns bei der Seelenhilfe tätig.
Und obwohl Sonjas Beine jetzt schon immer häufiger versagen, sie meist gerade mal noch 20 Schritte laufen kann und dann schon wieder ihren Rollstuhl braucht, sprüht dieses kleine Persönchen eine Lebensfreude aus, die nur zu begreifen ist, wenn man ihr früheres Martyrium kennt und weiß, dass ein glückliches Leben im Rollstuhl ihr tausendmal lieber ist als die Hölle, der sie entkommen ist.
Und wer bei der Fachtagung in Mayen dabei war, konnte Sonja erleben, wie sie vor vollbesetztem Saal versucht hat, anderen Mut zu machen.

Nun wussten wir von Sonjas großem Wunsch, wenn sie denn gar nicht mehr laufen kann, nicht für immer nur in einem Rollstuhl sitzen zu müssen. Sie träumte von einem Scooter, der zum einen 3 mal so schnell ist und nicht automatisch zu einer „Behinderten“ abstempelt. Da Sonja zwar einen Betreuer hat, ansonsten aber alleine lebt, möchte sie gerne so selbstständig wie möglich bleiben und auch zum nächsten Ort zum Einkaufen kommen oder selbst zur Therapie oder zur Gruppe fahren und dabei nicht immer auf die Hilfe von anderen angewiesen sein.
Nun gab es da einen Mann, den dieses Schicksal sehr berührte und der kurzerhand eine zweckgebundene Spende auf das Vereinskonto überwies mit dem Vermerk: Zu verwenden für einen Scooter für Sonja C.
Dass dieser Spender – wieder mal – unser zweiter Vorsitzende war, haben sich vermutlich bereits einige gedacht. Es gibt sie eben doch noch – Engel, sogar männliche ;-)
Am 6. Oktober fuhren dann drei Abgesandte des Vereins zu der absolut nichtsahnenden Sonja,die zwar zitterte wie Espenlaub, als Erich mit dem luftballongeschmückten Scooter auf sie zugefahren kam, aber die zum Glück keine „Herztropfen“ brauchte.








Als Sonja dann auf der angeklebten Urkunde las, dass dieser Scooter keine Leihgabe ist sondern ab sofort ihr gehört, fragte sie gleich mehrmals nach, was da wirklich geschrieben steht und traute sich, das kaum zu glauben.


Dann aber umarmte sie unseren Erich nur stumm, denn sie hatte zunächst einfach keine Worte.


Die fand sie nach ihrer ersten Probefahrt dann erst wieder...


...und sprühte gleich vor Ideen, wo sie jetzt überall hinfahren kann. „Morgen früh setzte ich als erstes mein Hündchen Rocky in den Korb und fahre mit ihm auf die Höhe, da wo ich dem Himmel ganz nah bin und versuche da im Frieden der Natur zu begreifen, was ich heute hier erleben durfte.“